DressCode

„In meinen Träumen tauchen immer wieder gesichtslose Menschen auf. Mit meiner Art der Traumverarbeitung gebe ich diesen Menschen einen unsterblichen Geist in dem ich sie in meinen Bildern einfange und zu einem realen Teil des Lebens mache. Ich habe deshalb keine weiße Leinwand genommen, weil auch der Mensch bereits bei seiner Geburt kein unbeflecktes Blatt mehr ist, sondern mit gewissen genetischen Voraussetzungen auf die Welt kommt. Ich nehme Magazinseiten am meistens von der Vogue Zeitung und verzaubere die Models, die die neueste Mode tragen. Die Mode, womit wir uns zu einem Individuum verwandeln möchten, ist heutzutage nichts anderes, als das Resultat einer globalisierten Produktion. Sie macht aus uns kein Individum, sondern eine Armee aus anspruchsvollen Kopien.
Mit Lösemittel verzerre ich und mache gewünschte Teile die Magazinblätter unscharf, weil auch ein Mensch keine klare Linie im Leben hat. Schließlich male ich mit Ölfarben ein neues Gesicht. Gerne benutze ich Ölkreide die gewünschte Struktur zu erreichen. Alpträume, Schauer, Ängste und Niederwerfungen werden durch die Bilder lebendig. Die Gedanken des Unterbewusstseins loslassen zu dürfen ist immer ein Vergnügen, mit oder ohne Mode.
Die einzelnen Bilder tragen keinen Titel. Mein Dress Code bedeutet, alle Hemmungen fallen zu lassen.“

„Faceless people keep appearing in my dreams. With my way of processing dreams, I give these people an immortal spirit by capturing them in my paintings and making them a real part of life. I didn’t use a white canvas because a person is no longer a clean sheet of paper at birth, but comes into the world with certain genetic preconditions. I usually take magazine pages from the Vogue newspaper and enchant the models wearing the latest fashion. Fashion, with which we want to transform ourselves into an individual, is nowadays nothing more than the result of globalized production. It doesn’t turn us into individuals, but into an army of sophisticated copies.
I use solvents to distort and blur the magazine pages, because even a person has no clear line in life. Finally, I paint a new face with oil paints. I like to use oil pastels to achieve the desired structure. Nightmares, shivers, fears and prostrations come to life through the paintings. Letting go of the thoughts of the subconscious is always a pleasure, with or without fashion.
The individual pictures have no title. My dress code means letting go of all inhibitions.“

(Series 2014 – today)
28,5 x 22 cm oil on paper