DressCode

„In meinen Träumen tauchen immer wieder gesichtslose Menschen auf. Mit meiner Art der Traumverarbeitung gebe ich diesen Menschen einen unsterblichen Geist in dem ich sie in meinen Bildern einfange und zu einem realen Teil des Lebens mache. Ich habe deshalb keine weiße Leinwand genommen, weil auch der Mensch bereits bei seiner Geburt kein unbeflecktes Blatt mehr ist, sondern mit gewissen genetischen Voraussetzungen auf die Welt kommt. Ich nehme Magazinseiten am meistens von der Vogue Zeitung und verzaubere die Models, die die neueste Mode tragen. Die Mode, womit wir uns zu einem Individuum verwandeln möchten, ist heutzutage nichts anderes, als das Resultat einer globalisierten Produktion. Sie macht aus uns kein Individum, sondern eine Armee aus anspruchsvollen Kopien.

Mit Lösemittel verzerre ich und mache gewünschte Teile die Magazinblätter unscharf, weil auch ein Mensch keine klare Linie im Leben hat. Schließlich male ich mit Ölfarben ein neues Gesicht. Gerne benutze ich Ölkreide die gewünschte Struktur zu erreichen. Alpträume, Schauer, Ängste und Niederwerfungen werden durch die Bilder lebendig. Die Gedanken des Unterbewusstseins loslassen zu dürfen ist immer ein Vergnügen, mit oder ohne Mode.
Die einzelnen Bilder tragen keinen Titel. Mein Dress Code bedeutet, alle Hemmungen fallen zu lassen.“

Öl auf Papier

Serie 2014 – bis heute
28,5 x 22 cm