Grafisches Arbeiten mit Cyanotypie
Cyanotypie ist eine alte fotografische Technik, die heute ein regelrechtes Comeback durch künstlerische Verwendung erlebt.
Erfinder dieser Drucktechnik war der Naturwissenschaftler Sir John Herschel im Jahre 1842. Ich benutze die Kraft der Sonne um die Umrisse verschiedener Gegenstände festzuhalten. Der Untergrund wird mit einer Eisenlösung präpariert, welche unter UV-Licht, blaue Kristalle bildet. Mit der Cyanotypie entsteht eine Fotografie, ohne Kamera. Durch das Auftragen des lichtempfindlichen Materials ist Cyanotypie kein gewöhnliches Druckverfahren mehr, denn jedes Exemplar wird ein Unikat.
Mich fasziniert das Einfache und Natürliche dieses Prozesses, bei der mit Sonnenlicht belichtet und mit Wasser entwickelt wird. Was mich besonders beeindruckt ist, dass dabei das Wesen des Gegenstandes auf wundersame Art und Weise sichtbar gemacht werden kann. Beim Wässern und beim anschließenden Trocknen entwickelt sich nach und nach die Farbe Berliner Blau.
Mutterschaft -Triptichon (2023)
Eine sehr intime und sensible Arbeit ist das Triptychon, die Verarbeitung meines wichtigsten Lebensabschnittes – Mutter zu werden.
‚Freiheit. Ich schreibe deinen Namen.‘ Gemeinschaftsarbeit mit Vanessa Cognard (2022) Übersetzung und grafische Interpretation des Gedichts ‚Liberté. J’écris ton nom.‘ von Paul Éluard 1942.
Cyanotypie mit Objekten
In der Farbpsychologie ist Blau ein Symbol für das Himmlische, die Unendlichkeit sowie die Wahrheit, die Treue und das Vertrauen.
Im Pflanzenreich kommt die Farbe Blau selten vor. Vielleicht ist das der Grund, warum Cyanotypien mit Pflanzen für manche Menschen eine fast magische Anziehungskraft entwickeln. Die Pflanzenbilder entstehen in einem intensiven Austausch mit dem Werden und Vergehen in der Natur.